Also Freunde, heute erzähl’ ich euch von einem Ausflug, der eigentlich ganz harmlos begann – und mit einem Eis endete, das fast größer war als ich.
Wir stehen ja noch auf dem Campingplatz Kovacine. Sehr gemütlich, sehr schön, aber der Wetterbericht kündigt Sturm an. Und wenn der Wind hier wirklich so pfeift, wie die Leute erzählen, dann zieht unsere kleine Bärenkarawane besser weiter nach Rovinj. Mal sehen, ob’s wirklich so kommt – vielleicht blufft das Wetter ja auch nur.
Heute aber: Sonnenschein wie im Bilderbuch! Nach einem Frühstück mit Seeblick und einem netten Plausch mit den Nachbarn ging’s los in Richtung Stadt Cres. Immer am Meer entlang, vorbei an glasklarem Wasser, glücklichen Menschen und Hunden, die besser erzogen waren als so mancher Tourist. Bären? Fehlanzeige. Ich scheine hier der Exot zu sein – na gut, ich trag’s mit Fassung.




Nach knapp 20 Minuten glitzerte die Stadt vor uns in der Sonne. Schon von weitem sah man den Hafen, eingerahmt von bunten Häusern und einer Promenade, die nach „Eisbecher“ roch. Doch bevor wir uns ins kulinarische Abenteuer stürzten, bogen wir ab in die Altstadt.
Und ich sage euch: Diese engen, krummen Gässchen sind wie gemacht für neugierige Bärennasen. Kopfsteinpflaster, kleine Läden, zwei alte Kirchen – und überall dieses mediterrane Flair. Ein bisschen so, als würde man durch ein Bilderbuch spazieren, das jemand mit viel Liebe, aber wenig Lineal gezeichnet hat. Wir schlenderten durch die Gassen, ließen uns treiben, und ich dachte mir: Wenn man hier nicht gut gelaunt wird, dann ist man wohl aus Beton.





Irgendwann war’s dann soweit: Silvia bekam diesen bestimmten Blick. Der „Eis-Blick“. Und zack – saßen wir schon im Hafen, in einem kleinen Eissalon. Für mich gab’s natürlich nichts, denn Bären essen traditionell nur Honigeis (und die Karte war da eindeutig bärenfeindlich). Also beobachtete ich, wie Jürgen einen Spaghettibecher mit Erdbeeren bestellte – und Silvia eine Eis-Obst-Variation.
Was dann kam, war kein Eisbecher. Das war ein Bauprojekt. Ein Alpenmassiv aus Eis, Sahne und Früchten! Ich habe in meinem ganzen Bärenleben noch nichts Vergleichbares gesehen. Während Jürgen sein Spaghettieis schon längst besiegt hatte, kämpfte Silvia tapfer weiter. Löffel für Löffel, Schicht für Schicht – eine wahre Heldin am Eislöffel.


Als der Hafen schon langsam ins warme Abendlicht getaucht war (OK! ist etwas übertrieben), hockte Silvia noch immer über ihrem Becher, als würde sie an einer Weltmeisterschaft teilnehmen. Und wenn ihr mich fragt: Sie hätte Gold geholt.
Nach einem Cappuccino trotteten wir gemütlich zurück zum Camper. Dreieinhalb Stunden Ausflug, aber es fühlte sich an wie ein ganzer Urlaubstag. Jürgen fiel sofort ins Seniorenschläfchen, Silvia zog’s an den Strand – und ich konnte endlich mal meine Bärenruhe genießen.
Jetzt sitze ich hier mit dem „Master of Video“. Er schnippelt am nächsten YouTube-Film herum, ich tippe diesen Blog und wir teilen uns ein Stück Camperkuchen. Besser geht’s nicht.

Und jetzt wie versprochen ein Bärenwitz:
Fragt ein Tourist im Wald: „Ist der Bär da vorne gefährlich?“ – Antwort: „Nur, wenn er schneller läuft als du.“
Bis zum nächsten Abenteuer,
Euer Herr Wobbel