Mega-Aussicht am Lago di Iseo

Heute schreiben wir den 01. Oktober und wir sind endgültig im Herbst angekommen. Oktober an den italienischen Seen – einfach spektakulär sag ich Dir.

Hier ist wieder Dein Herr Wobbel – ein kleiner Bär auf Tour (natürlich auch mit Silvia und Jürgen). Mann was war das für ein Tag. Meiner Meinung nach der schönste bis jetzt auf unserer Norditalien-Seen-Tour.

Anfahrt zum Lago di Iseo

Aufgestanden sind wir im 7.30 Uhr und wie der Wetterbericht es vorhergesagt hatte, mit leichtem Nieselregen. Aber es war immer noch so um die 20 Grand warm. Also ein grandioser Oktoberanfang. Diesmal ließen wir uns etwas mehr Zeit für die Abfahrt und so ging es um 9.30 Uhr los.

Raus aus dem Campingplatz und die ersten 30 KM Fahrtstrecken bestanden alleine aus 22 km Tunnel. Ein Tunnel reihte sich an den anderen und vom eigentlichen See bekamen wir so gut wie nichts mehr mit. Danach ging es weiter durch wunderschöne herbstliche Landschaften und immer der Sonne entgegen. Gegen Mittag hatten wir bereits wieder strahlenden Sonnenschein und erreichten den Lago di Iseo. Ein toller See – ähnlich wie der Gardasee – nur wesentlich kleiner und entspannter. Der Iseo See ist touristisch nicht so überlaufen wie der Gardasee oder der Lago Maggiore, aber wunderschön.

Auffahrt zum Berg – das war eng!

Wir hatten einen total coolen Stellplatz oben in den Bergen ausgesucht, den wir jetzt anfuhren. Silvia wollte fahren und vollbrachte eine wahre Meisterleistung. Es war eng – sehr eng – und immer wieder 90 Gradkurven ohne zu wissen was sich dahinter befand oder ob uns ein anderes Auto entgegenkommt. Bei jeder Kurve wurde heftig gehupt um wenigsten auf uns aufmerksam zu machen.

Und wir hatten Glück – es kam uns auf den ca. 3 km keinerlei Fahrzeuge entgegen. Als wir den Stellplatz erreichten, waren wir wie berauscht.

Eine einmalige Aussicht und eine total nette Stellplatzbetreiberin.

Sie wohnen in Ihrem Casa und haben nicht nur einen Swimmingpool, einen Kinderspielplatz und alles was man so als Camper benötigt oder auch nicht, sondern es ist viel mehr da, als gewohnt. So liegt z.B. bei der Außenspülküche sogar ein Stromkabel, falls es jemand vergessen hat. Sogar Spülmittel ist vor Ort und unten im Haus erwartet uns eine kleine Luxusdusche.

Cilenef heißt die Besitzerin und ist eigentlich Brasilianerin. Sie schenkt uns sogar einige frische Feigen aus dem Garten und bot uns an, dass wir für heute Abend Tomaten im Garten pflücken dürfen.

Also, so eine Freundlich- und Herzlichkeit haben wir noch nicht erlebt und wir sind schon seit nun fast 40 Jahren in Sachen Camping unterwegs.

Diesen Stellplatz empfehlen wir gerne weiter. Er heißt Chalet della Rota und liegt oberhalb von Marone und Sie haben auch Gästezimmer. In der Park4Night App ist er zu finden und nach unserer Meinung ein kleiner Geheimtipp. Mit Sicherheit haben größere Wohnmobile Probleme bei der Anfahrt, aber Cilenef erzählte uns in englisch, dass sogar schon Besucher mit einem Morelo hochgekommen wären um diese Aussicht zu erleben. Die Camper hätten vorher angerufen und Bescheid gegeben, dass Sie nun hochfahren. Die Besitzerin hat oben gestanden und Fahrzeuge die nach untern wollten aufgehalten, bis der Morelo oben war. Wahnsinn! Und es fahren einige Autos ins Tal und zurück, denn weiter oben ist ein Restaurant und es sind Wanderparkplätze da, die öfters besucht werden.

Auch Freizeit-Kletterer kommen hier in dem Gebiet auf Ihre Kosten. Direkt an dem Chalat della Rota befindet sich eine rießengroße Kletterwand. Weiter oben muss es noch einige andere Steilwände zum klettern geben, hat man uns berichtet.

Und jetzt kommts – wir waren ganz alleine auf dem Stellplatz. Am späteren Abend kam noch ein freundliches Pärchen aus Österreich mit einem Kleinbus neben uns. Sie mussten bereits einen Tag vorher angereist sein, da ihre beiden Stühle und ein Tisch schon bei unserer Ankunft auf einem der Stellplätze standen.

Also zuerst die Aussicht und die Ruhe genießen. Wir drei saßen sehr lange auf der eigens für Camper eingerichteten Terrasse und genossen die Aussicht. Dazu ein Stückchen italienische Zitronentorte und einen Cappuccino. Einfach ein Traum.

Danach haben wir noch etwas geruht und dann eine Nachmittagswanderung, nein eher einen kleinen Spaziergang gemacht. Immer den Weg, der weiter zum Berggipfel führt hinauf. Es war anstrengend, aber wunderschön. Weiter oben steht auch ein kleine Kirche mit einer „roten Madonna“ . Auf dem Weg wird man darauf durch Schilder hingewiesen. Aber besichtigen konnten wir diese kleine Kirche nicht. Ich denke sie ist auch bewohnt und wird nicht mehr als Kapelle genutzt, denn es war drumherum ein Garten angelegt und ein älterer Herr kam mit dem Auto angefahren und ging in das kapellenähnliche Haus.

Um ca. 17.00 Uhr waren wir wieder zurück und begannen mit der Vorbereitung zum Abendessen. Diesmal wollten wir grillen, denn das hatten wir auf unserer Reise noch nicht gemacht. Es gab saarländische Käsewürstschen, frische Champignons ,Kartoffeln und einen grünen Salat mit Tomaten aus dem Garten des Chalet.

Abendausklang weit über dem See

Nachdem fast alles aufgegessen war, noch schnell in der Außenküche des Stellplatzes spülen und die tolle Dusche benutzen. Jürgen und ich machten noch ein paar Fotos vom Abendhimmel, denn wir lieben Sonnenuntergänge Danach zogen wir uns in unseren Van zurück, da es draußen langsam kälter wurde. Natürlich haben wir den Rollo an der Scheibe nicht zugemacht und so sitze ich hier und diktiere Jürgen bei toller Aussicht diesen BLOG Beitrag. Ich schau aus dem Fenster und wir sehen in weiter Ferne im Tal die vielen Lichter des Sees und das noch restliche Glitzern des Wasser.

Mann oh Mann ist das ein Bärenleben, wir wollen hier gar nicht mehr weg.

Es grüßt Dich vom Berg Dein Herr Wobbel